§ 102. Wirtschaftliche Zustände.
99
fürstlichen Einnahmen beizutragen. Der schon einmal genannte Herzog Marl Eugen von Württemberg suchte seine Lieblingsresidenz Ludwigsburg dadurch zur raschen Blüte zu bringen, daß er jeden Amtsbezirk nötigte, dort ein Haus zu bauen.
Die Untertanen hatten somit oft unter schwerem Drucke zu leiden. Die Landstände, wozu die Adeligen gehörten, taten nichts zur Abschwächung desselben, da der während des Dreißigjährigen Krieges in seinem Ansehen und seinem Wohlstand gesunkene Adel sich in den Hofdienst drängte und daher gegen die Eigenmächtigkeiten der Fürsten keinen Widerstand wagte, und die Gerichte gewährten auch nicht immer den erwarteten Rechtsschutz. Vielfach urteilten sie nur nach dem Wunsche der Fürsten und zuweilen erlaubten sich letztere sogar einen willkürlichen Eingriff in den Gang der Rechtspflege. So wurde der Dichter Schubart unter dem Herzog Karl Eugen von Württemberg zehn Jahre lang (1777—1787) auf Hohenasperg gefangen gehalten. Man nannte solche Eingriffe Kabinettsjuftiz.
§ 102.
Wirtschaftliche Zustände.
1. Der Landwirtschaft fiel es nach dem Dreißigjährigen Krieg Landwirtschaft, schwer, sich von den Wunden zu erholen. Viele Übelstände, die vorher
auf sie gedrückt hatten, bestanden unverändert fort, so die Leibeigenschaft. Eine große Zahl der Großgrundbesitzer lebte in den Residenzstädten, an den Hosen der Fürsten, führte da, angesteckt von französischem Geiste, ein verschwenderisches Leben und vernachlässigte die Bewirtschaftung der Güter. Die vielen Kriege, welche das Reich durch-tobten und gar oft zur Vernichtung der Ernten führten, verhinderten einen intensiven Anbau des Bodens. Der Wiederaufschwung der deutschen Landwirtschaft begann erst nach dem Siebenjährigen Krieg und ist in Preußen auf die von Friedrich dem Großen ausgegangenen Anregungen, in Österreich a»f die von Maria Theresia und Joseph Ii. durchgeführten Reformen zurückzuführen (§ 98, 2 und § 99, 1 und 5).
Es wurden Sümpfe ausgetrocknet und urbar gemacht (in Bayern die Donaumoore), Kolonisten herangezogen, der Anbau von Kartoffeln,
Klee, Hopfen, der Zuckerrübe, feiner Obstarten von obenher befördert. (Erleichterung und teilweise Beseitigung der Leibeigenschaft.)
2. Der deutsche Handel konnte nicht recht zur Entfaltung kommen. Handeln Die Ostseeküsten befanden sich mit ihren wichtigsten Hafenplätzen be""to«n. 5at‘ noch lange Zeit in fremden Händen. Die Rheinmündungen wurden
von Holland beherrscht und das kümmerte sich, nachdem seine Selbständigkeit im Westfälischen Frieden anerkannt worden war, wenig mehr
7*
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Marl_Eugen_von_Württemberg Eugen Schubart Karl_Eugen_von_Württemberg Karl Eugen Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern
Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft,
(auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran,
denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst,
bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer-
den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme
Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege,
die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von
den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks-
versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft,
der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und
Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde.
Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke
sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un-
tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille
nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und
der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen
behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als
ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch
den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie
er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und
Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee
und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. —
Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe
den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie
er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814
zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold-
nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um
die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige
Eoangelium auf seinem Schooß.
Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm
wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit
seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah«
men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach
des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu
Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem
zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft-
lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und
Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste,
den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes
zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Karls Karl_der_Kahle Karl Lothar
Extrahierte Ortsnamen: Ncdnitz Main Donau Karls Rhone Frankreich Italien Rheine
Nm Korb. In milden Boden, mit Knothölzern und
Geißbärte.
1) Fächser, wo eine jährige Rebe, die aus
dem Haupt gewachsen ist, im Frühling zo bis z6 Zoll
lang geschnitten, in die milde Erde 9 bis 12 Zoll tief
geleget, und mit solcher so oft bedecket wird, so, daß
die 2 oberste Augen ausser der Erde stehen. Kurz vor
der Weinlese werden die Fachser aufgezogen und von
der Mutter abgelöset.
Die Fachser von jungen Stöcken, wo der Schnitt
am Gelenke keinen Kern (Höhle) hat, sind vorzügli-
chcr, als von alten Stöcken. Diese Fachser haben, weil
2 Augen ausser der Erde stunden, 2 Reben (Gabel)
getrieben, die obere Rebe kommt ganz, die untere bis
auf2zoü junges und altes Holz weg: die Augen
des jungen Holzes werden abgeschabt, denn die klei-
nen Augen , so in der Ecke stehen, bilden künftig
den fruchtbaren Stock! An jedem Sczling wird al-
tes Holz, ausser dem letztern untern Gelenke (Aug),
wo die Hcrzwurzcl entstehet, weggeschnitten, so, daß
der Kern bedecket ist. Ein langer Zögling ist besser
als ein kurzer; ist er langer, als der Wendgraben
senkrecht tief ist, so bekommt er einen Sattel von
Erde, und dessen Ende liegt in der Breite des Gra,
bens.
2) Kn 0 th 0 lz, dieß ist eine jährige Rebe, man
erhalt solche a) von Fachsern, b) in Ausbögen, c) in
Schneiden. Das an dem jungen Holz, mit Vorsatz
stehen geriebene alte, wird bis auf r oder 2 Messer-
rücken
56r
6) Man hat auch gewisse Magazine oder Kolo-
nie - Körbe, in die man neue Bienenschwärme hinein-
bringt ; davon besonders handelt Christ in der An-
weisung zur Bienenzucht, Franks, und Leipz. 1780.
7) Damit die Bienenstöcke für den sogenannten
Räuber bewahrt bleiben, muß man vom August bis
zum May die Fluglöcher klein halten , auch keine
schwache oder mutterlose kurz vor oder nach dem Win-
ter nahe an den übrigen stehen lassen. Man sehe
C. F. Limburg Etwas für Bienenfreunde vom Ur-
sprung der Raubbienen, Langensalze 1776.
8) Wenn die Bienen krank werden , muß man
bey Zeiten einen der Sache kundigen Mann um Rath
fragen. Die Hauptkrankheiten sind die Faulbrut, die
Tollheit und der Durchlauf.
9) Mehr von der Bienenzucht kann man lesen in
Riem's verbesserten und geprüften Bienenpflcge;
dann in den Abhandlungen der fränkischen Bienenge-
sellschaft, sonderlich vom Jahr 1771. und D. G.
Schrebers Sammlungen ökonomischer Schriften,.
Th. 8. rc.
Von den Seidenwürmern.
Der Seidenbau kann in vielen Landern Deutsch,
lands sehr glücklich betrieben werden, sonderlich in
denjenigen Gegenden, die einen zur Anpflanzung der
Maulbeerbaume tauglichen Boden haben; dieser Boden
muß nehmlich mehr sandigt, als fett seyn. Wenn
gegen Mitternacht durch einen Berg oder durch eine
Stadt die Lage der Maulbeerbaume bedeckt ist, und
Schutz vor rauhen Nordwinden hat, so kommen sie
desto besser sort.
Mann kann aber Maulbeerbaume erziehen durch
Saamen, durch Ableger, durch Stockreiser und Pfropf-
reiser. Die Saamenzucht giebt die dauerhaftesten
Baume und das schönste Laub; die gepfropten Baume
haben einen schnellem Wuchs und grössere Blatter.
Der weisse Maulbeerbaum ist der beste ¿ doch kann
man
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
5§4
dcmftlbm befindliche Raupe getbdlet werden. Dieß g«
schiebt am besten in heissen Backöfen, oder auch in
Dampfbädern. Nun wird die Seide abgekaspelt.
Weil aber dieß eine sehr subtile und schwere Arbeit
istz so verkauft man lieber die Puppen an die Sei-
dcnfabrikanten, weiche durch abgerichtete Leute sic ab-
haspeln lassen.
7) Die Stuben oder Kammern, wo man die Sei-
denwürmec bat, muß man vor Mausen und allem Un-
geziefer wohl verwahren y auch Vögel thun zuweilen
Schaden. Wer mehr solche Kunstgriffe , die zum
Seidenbau nötbig sind, lernen will, lese Drcwft's
neue Vorschläge , die Maulbeerzucht, und den Sei-
denbau mit Voctbeil zu betreiben, Breslau 17s3. An-
legung sowohl zur Seidenzucht, als auch znm Pflan-
zen der Maulbeerbaume , Carlsruhe 1776. Gle-
tz it sch's gründliche Anleitung zum Seidenbau und
der dazu gehörigen Zucht, auch Anlegung der weflsen
Maulbeerbaume, Jena 1770.
Anhang zur Geographie.
(Zu Seite m.)
I. Das Osmannische Reich, oder das türkische
Kaiscrthum.
A. Dieses Reich erstreckt sich auch Abendwärts nach
Europa herüber. Dieser europäische Theil ist groß
iiuio Quadratmcilen, bat 7 Millionen Einwohner.
Das Land ist sehr fruchtbar, wird aber nicht gelang
angebaut. Die muhamedanische Religion ist die herr-
schende, andere Religionen werden geduldet.
Widdin, eine grosse Stadt , ist bevestiget.
Sophia treibt Handel, hat 70000 Einwohner.
Silistria, 60000 Einwohner Adrianopcl
hat 80000 Einwohner, treibt Handel. C 0 nstantin 0-
pel, die Hauptstadt des türkischen Reichs und Resi-
denz des Großherrn oder Sultan, hat 1 Million Ein-
wohner, treibt starken Handel. Unter Constanmwpel,
2 .. ;i jm
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Sophia Silistria
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Carlsruhe Jena Europa
48
andern Maaren gehoben wird, dergleichen Zölle auch
zu Kempen und Udingen sind.
ß) Aus der Grafschaft Recklinghausen, wo
Flachsbau ist, und auch viele Leinwand gemacht wird.
y) Aus dem Herzogthum Westphalen, ungefähr
70 Quadratmeilen groß, an der Ruhr, die in den Rhein
stießt. Einwohner gegen iooooo. Der fruchtbarste
Lheil liegt in Norden, hat Getraidebau, Viehzucht,
Salzquellen. Die mit treflichen Waldungen bedeckten
Berge liefern Holz, auch Eisen, Kupfer, Blep, Gall-
mey Silber. Es sind daher auch Bergwerke bey
Arensberg, Brilon u. f. Ausgeführt wird haupt-
sächlich Holz, ingleichen Flachs, Garn, Eisen, Blep,
Kupfer und einige andere rohe Erzeugnisse. Kohlen-
Lrennen und Fuhrwerke geben den Einwohnern die mei-
ste Nahrung.
d) Arensberg, die Hauptstadt an der Ruhr. Brilon.
4. Die Pfalz am Rhein, oder diedb e r p f a l z,
Churfürst Carl Theodor, geb. 1724., kathol. Religion,
die Einwohner meistens Lutheraner und Reformrrte,
groß 150 Quadratmeilen. Einwohner 900000, über-
aus fruchtbar und angenehm, hin und wieder sehr der-
gicht. Getraide, Baumfrüchte, worunter Kastanien und
Nüsse weit verführt werden, Wein von der besten Gat-
tung, Loback, Seide, Krapp, Rhabarber, Hanf und
Flachs, Holz, Schaafe, Pferde, Quecksilber, Gold,
das aus dem Rheinsande gewaschen wird, Kupfer, Bley,
Salz, Steinkohlen, Granit, verschiedene Marmorarten
sind die vornehmsten Erzeugnisse,
s) Mannh e i ui, liegt am Zusammenfluß bei Neckars und
Rheins, Residenz des Chursürsten, ehe sie nach Abster-
den des letzten Chursürsten von Bayern nach München
verlegt worden ist; sehr regelmäsig gebaut und stark befe-
stigt, Einw. 25000, Ausser andern Anstalten zur Beförde-
rung
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
óo
A. Die Grafschaft Teklenburg ist zwar nur
hin und wieder angebaut/ trägt indessen Kern genug/
um seine Einwohner zu ernähren. Die Viehzucht ist
sehr gut. Leinweben und Garnspinnen sind die vor-
nehmsten Beschäftigungen.
L. In L i n g e n sind Steinkohlen und Steinbrüche.
Lin gen die Hauptstadt bey der Ems/ hat ein aca-
demisches Gymnasium.
15. Grafschaft H 0 y a. Die Aentter Uchte und
F r e u d e n b e r g gehören Hessen - Cassel , das übrige
besitzt das Churhaus Hannover. In den Herde - und
Sandgegenden wächst Roggen/ Hafer und Buchweizen,
in den Marschgegenden an den Flüssen/ Weizen, Boh-
nen/ Gerste. Die Wiesen werden zur Pferdezucht ge-
nutzt. Flachs und Hanf werden sehr stark gebaut/ mit
Garnspinnercyen und Leinwandmanufakturen beschäfti-
gen sich dre Einwohner am meisten. Ausser Garn und
Leinwand wird noch ausgeführt, Toback, Wolle, gestrick-
te Wollen- und Lcinenwaaren, geschnittenes Holz, (zum
Brennen liefern die Mooretorf,) Wachs/ Honig, Pferde.
Nienburg eine feste Stadt an der Weser.
16. Grafschaft Diepholz gehört dem Churfür-
sien von Braunschweig - Lüneburg, hat gute Wiesen, da-
her das Rindvieh von vorzüglicher Güte ist, und stark
ausgeführt wwd. Auf den großen Heiden ist die Bie-
nenzucht sehr stark, und die Schaafzucht so beträchtlich,
daß viele grobe Wollenwaaren im Lande gemacht und
verschickt werden. Garnfpinnen und Leintvandwcben ist
das Hauptgeschäfte der Einwohner. Die Leinwand
wird bis nach Amerika versandt. Durch das Wandern
nach Holland zum Mähen, Torfstechen, Graben in
Garten u. f. kommt auch viel Geld ins Land.
Drepholz ein grosser Flecken an der Hunde.
17. Das
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Uchte Hessen Churhaus_Hannover Nienburg Braunschweig Lüneburg Amerika Holland
den Seemächten/ nämlich Holland, England und Frank--
Leich zugeführt wird. Der in den Gruben gefun-
dene Eiftnsiem^wird in Schmelzhütten und Hammer-
werken verarbeitet. Der Marmor wird auf den bey
den Brüchen befindlichen Mühlen geschnitten/ und
zu Tischblättern, Urnen u. s. w. geschliffen,
a) Zu Blanke u b u r g ist davon die Niederlage. Diese Stobt
ha! ern Reslve Univß, and ist der Sitz der Regierung, dc§
Cvnstilvriu.ns uu- der fürfuid cu Kammer, hat einigen Ham
N, vorzstglich mit aeschliffenea Marmor,
fe) Beyin Dorfe Rüstetai> d ist die 'sterüdmte Raunrannshor
Ui in der mau mancherlei) Figuren von Tropfstein sinder.
4) Herzogrhum M a g d e b u r g, gehört dem Kö-
nig von Preussen, mit einem Antheil der Grafschaft
Mannsfeld, groß 104 Dm. Einw. 280000, ist
eben, hat die Saale, H a v e l, und Elbe zu seinen
vornehmsten Flüssen. Der Boden ist ungemein frucht-
bar, und brrngc alle Arten von Getreide, vornehm-
lich Welzen hervor. Rübfaamen, Kartoftlu, Flachs,
-Obst, Gartengewächse, müssen wegen ihrer Güte er-
wähnt werden. Salz ist hrer auch reichlich zu fin-
den, so daß man fast ganz Deutschland damit verse-
hen könnte. Die Wiesen sind durch die Urbarmachung
verschiedener Brücher (sumpfige gkasreiche Gegenden),
die Friedrich 1!. vornehmen lreß, verbessert und ver-
mehrt worden. Vieh - und Schaafzucht ist sehr be-
trächtlich. Schiff-und ander Bauholz, Stabholz re.
wud, obgleich der Holzmaugel verspührt wird, die El-
be hinunter nach Hamburg gefiöst. Die Fischerei) in
der Elbe und Saale ist wichtig. Die wichtigsten Ma-
nufakturen sind m Tuch, Wollenzeug, Leinwand, Sei-
de , Stärke. Auf den Mühlen wird Leinöl, Holz zum
Haus - und Schrssbati und Papier zubereitet,
s) M a g d 0 st u r g, die Hanp ftabr an'der Lide, Einwohner über
30000, har viel: Mauulauuten in Scioe, Gaunuvvlle, Lei,
neu und -Todack, und statten 4>anvei zu Lbastrr und ju Lande,
der
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Holland England Preussen Kartoftlu Deutschland Hamburg
denselben ist sehr lebhaft. Die Stadt hat viele Schif-
fahrt und grossen Handel/ auch eine Universität.
L) Neustadt an der Dosse/ hat cme schöne Glas-
Hütte und Spiegelfabrik.
i) Charlottenburg/ eine Stadt mit einem königl.
Lustschloß.
C. Die Uckermark/ groß 68dm. Einw.
95000/ fast durchgehends sehr fruchtbar/ so daß
es Berlin mit Getreide versorgen kann. Toback wird
viel gebaut/ auch Eisenerz gegraben.
a) Prenz low/ ist die Hauptstadt am See und
Fluß Uker/ ist wohlgebaut/ und treibt Handel
mit Korn/ Vieh und Toback.
b) Templin/ eine schöngebaute Stadt.
c) Schwedt/ eine Stadt an der Oder mit einem
schönen Schloß des Markgrafen von Brandenburg
Schwedt.
I). Die alte Mark/ groß 65 Hm./ Einw.
105000. Der sandige und morastige Boden ist urbar
gemacht und ausgetrocknet. Die Einwohner ernähren
sich vom Ackerbau, Viehzucht/ Gartenbau/ Brauerey/
Luchmanufakturen/ Schiffarth und Handel,
s) Stendal, Hauptstadt an der Uchte, har der»
schiedcue gute Manufakturen-
L) Salzwedel, hat Brauekey und eine Menge
Tuch «Zeuch, und Friesmacher, Leinwand, und
Damaftwcber rc.
«0 Tangermünde, eine Stadt am Fluß Tanger-
E. Dir Prignitz/ groß 61 Qm. Einw. 75000/
Nicht fonderlich fruchtbar/ sondern sehr waldicht. Rog-
gen/ Hafer/ Gerste/ langer Kohl/ Rüben/ und an der
mecklenburgischen Granze Flachs ; dieß alles wird aber
Nicht ohne saure Arbeit der Einwohner gewonnen.
a.'i Ger»
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Brauekey
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stendal Uchte Salzwedel
---Viv
25
sind ergiebig und künstlich eingerichtet. Zm nördlichen
Theil ist ein sehr ergiebiger Boden, der aber noch weit
besser angebaut seyn könnte. Die Schweinezucht ist
beträchtlich. Manufakturen sind sehr wenige; im süd-
lichen Theile wird viel Leinwand gemacht. Die meisten
Städte, deren es überhaupt nicht viele giebt, nähren sich
vom Ackerbau, Vlehzucht, Brauerep und Handwerken.
Die Ausfuhr bestehet in Getreide nach Salzburg, Tyrol
rc.; Salz nach Schwaben, in die Schweitz, nach Fran-
ken rc. rohen Hauten, Eisen, rohe Wolle, Flachs, Hanf,
Holz, ordinairer Leinwand, verarbeiteten Leder rc.
a) München, Residenz und Hauptstadt, mir einem herrlichen
Schloß, eine der schönsten und prachrvolliren Städte in Deursch,
land ; Einwohner 50000. Fadr crrr werden hier Seidenbaus-,
Spielkarten, Malerpinsel, Gold - und Silberwaaren. Nvm-
phenburg und Laxenburg zwey prächtige Schlösser bey
München.
d) Ing 0 lstadt an der Donau, eine besesiigte Stadt, wo eine
Universitär und einiae Tuchmacher sind.
c) L a n d s l) u c an der Iler, nach München die schönste Stadt, mir
einem Schloß; hat viele Nahrung von Wiesenbau u. Viehzucht.
d) Srraubingen an der Donau, treib: Handlung, hat
auch ein Schloß.
e) D 0 nauwerth, eine Stadt an der Donau.
f) Burg Hausen, eine Städt an der Salza.
2. Oberpfalz gehört dem vorigen, Einwohner
kath. u. ev. R. 180222, bergicht, hat Eisen, das in
Schmelzhütten und Eisenhämmern zubereitet wird,
große Waldungen, wenig Ackerbau. Gemeine Tücher und
Leinwand werden verfertiget; auch sind Glashütten da.
a) Amberg an der Alls, dre Hauptstadt, in deren Nahe ein
Lissubergwerk ist. Euitv. 5000.
d) Neumark, har viele Handlung nach Regenöburg und
Nürnberg.
Z. Die Fürstenthümer Neu bürg und? Sulz-
bach gehören dem vorigen Herrn, Einwohner kathol,
u. evangcl. R. über 122020, haben Getreide und Wie-
senbau, gute Waldungen, Hopfen und Flachs. Hier
B 5 ist
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]